Klimabäume sind Baumarten, die voraussichtlich gut mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen und daher für städtische und ländliche Bereiche, in denen der Klimawandel besonders stark ausgeprägt ist, geeignet sind. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit, Hitzetoleranz, Trockenheitsresistenz und durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten aus. Für das städtische Klima mit seinen spezifischen Herausforderungen wie Luftverschmutzung, Hitzeinseln und geringerer Bodenqualität werden seit vielen Jahren auf wissenschaftlicher Basis geeignete Bäume für die verschiedenen Anforderungen (Straßenraum, Plätze, Parks, Gärten) gesucht und getestet. Darunter sind altbekannte heimische Arten ebenso wie aus anderen Regionen eingeführte Arten und neue entwickelte Sorten, die sich gut dafür eignen, im Stadtgebiet gepflanzt zu werden.
Familie: Rosengewächse – botanisch: Rosaceae
Der 1862 aus Japan eingeführte Malus floribunda wächst als Großstrauch oder kleiner Baum. Die dicht verzweigte, breit gewölbte, schirmartige Krone hat stark bogig überhängende Äste. Der Vielblütige Zierapfel kann bis zu 5 m hoch und bis zu 8 m breit werden.
Dicht an dicht drängen sich ab Mai unzählige 2,5 cm bis 3,0 cm große Blüten und tauchen den Malus floribunda in ein Bad aus dunkelrosa Farbtönen. Sein Blütenflor dient als überreiche Bienenweide. Im Verblühen werden die wohlriechenden Blüten hellrosa bis weiß. Aus der Blüte bilden sich unzählige, etwa erbsengroße, kleine Äpfelchen. Erst sind sie hellgrün und verfärben sich mit der Reife dann in gelbrote bis rote Früchtchen. Diese sind zwar essbar, haben jedoch einen fahlen Geschmack und sind eher bei den Vögeln beliebt. Die Blätter des Malus floribunda sind erst dunkelgrün und verfärben sich zum Herbst in ein prächtiges orangerot.
Familie: Altingiagewächse – botanisch: Altingiaceae (vorher Hamamelidaceae)
Der 1688 von Nordamerika nach Europa gebrachte Amberbaum erreicht in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet eine Höhe von bis zu 40 m. Hier in Europa wird er selten höher als 25 - 30 m. Die Krone wächst anfangs schmal pyramidal mit einem durchgehenden, geraden Stamm.
Die im Frühjahr erscheinenden, frischgrünen Blätter sind handförmig bzw. sternförmig gelappt mit fünf bis sieben Blattspitzen. Zerreibt man die ca. 10 bis 15 cm großen Blätter, verströmen diese einen angenehmen, süßlichen Duft. Bekannt ist der Amberbaum jedoch wegen seiner farbenprächtigen Herbstfärbung. Ab September verfärben sich die Blätter in allen Farben des Herbstes von Gelb bis Feuerrot. Dieser wunderbare Herbstfärber wird in seiner Heimat als „American Sweetgum“ bezeichnet, denn schon die Indianer haben aus seinen Stämmen ein flüssiges Balsamharz gewonnen, das unter anderem zur Kaugummiherstellung genutzt wurde.
Aus der unscheinbaren Blüte im April entwickeln sich bis zum Herbst die lang gestielten, stacheligen, kugelförmigen Kapselfrüchte. Im Herbst bedecken bei sehr alten Exemplaren die süßlich schmeckenden Samen oft den gesamten Boden unter dem Amberbaum.
Familie: Seifenbaumgewächse – botanisch: Sapindaceae
1750 wurde das Gehölz erstmals von China nach Europa gebracht und kultiviert. Der Blasenbaum ist ein malerischer Solitärbaum, der in den Monaten Juli bis August eine unglaubliche Fülle an gelben Blüten in großen, rispenartigen Blütenständen zeigt. Auch die lampionartigen Fruchtkapseln nach der Blüte sowie die wunderschöne Herbstfärbung, machen das Gehölz besonders attraktiv. Der Blasenstrauch bildet eine schirmartige Krone von 4 bis 8 m Durchmesser und wächst insgesamt sehr langsam. Er erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 8 m. Vom Austrieb bis zum Laubfall schmückt sich der Blasenbaum mit großen, bis zu 35 cm langen, dunkelgrünen, gefiederten Blättern.
Im Herbst verfärbt sich sein Laub in ein wunderschönes Gelborange. Während der Blütezeit von Juli bis August zieren gelbe Blüten in bis zu 30 cm langen, endständigen und locker aufrechten Rispen das Gehölz. Sie werden gerne von Bienen besucht. Nach der Blüte im Herbst bilden sich die namensgebenden, großen und blasenförmigen Fruchtstände von etwa 4 cm Länge. Sie erscheinen erst grünlich und später kupferfarben. Der papierartige Fruchtschmuck gleicht kleinen Lampions und ziert bis weit in den Winter hinein den Baum.
Familie der Malvengewächse, Unterfamilie der Lindengewächse – botanisch: Malvaceae/Tilioideae
Die Silber-Linde wurde im Jahr 1767 nach England eingeführt und verbreitete sich von dort aus nach ganz Europa. In Deutschland wurde die erste Silberlinde 1789 im botanischen Garten Karlsruhe gepflanzt. Sie ist ein beeindruckender Laubbaum, der durch seine attraktive Erscheinung auffällt. Mit ihrer beeindruckenden Wuchshöhe von bis zu 25 Metern und einer Breite von über 8 Metern ist die Silber-Linde ein majestätischer Blickfang. Mit ihrer breiten, eiförmigen bis pyramidalen Krone verleiht Silberlinde jeder Grünanlage ein majestätisches Flair.
Im Sommer erfreut die Silber-Linde mit ihren gelb-grünen Blüten nicht nur das Auge, sondern ist auch eine wertvolle Nahrungsquelle für unzählige Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber.
Familie der Malvengewächse, Unterfamilie der Lindengewächse – botanisch: Malvaceae/Tilioideae
Die Winter-Linde 'Winter Orange' ist ganzjährig ein echtes Schmuckstück. Sobald das dekorative Laub im Herbst gefallen ist, sieht man die auffälligen orangefarbenen Zweige, die besonders in den Wintermonaten zur Geltung kommen. Die Herbstfärbung ist goldgelb, das Sommerblatt frischgrün. Sie erreicht eine Größe von 10 bis 12 Metern.
Die ursprüngliche Winterlinde Tilia cordata wird um Einiges größer als die Sorte „Winter Orange“ und wurde um 1850 aus dem asiatischen Raum nach Europa gebracht. Ihre Blüten sind cremeweiß und duftend. Sie ist ein wichtiger Nektar- und Pollenlieferant für Bienen und andere Bestäuber. Die Sorte 'Winter Orange' ist eine Auswahl der Winterlinde, die für ihre orange-braun-rote Winterfarbe an den Ästen bekannt ist.