80 Jahre Kriegsende: Gedenken an die Befreiung Quickborns am 4. Mai 1945

Reichstagsgebäude Berlin 1945

In diesen Tagen denken wir an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren, der in Quickborn tatsächlich schon vier Tage früher endete. Aus diesem Anlass hatte der Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus e.V. am 4. Mai 2025 zu einer besonderen Gedenkfeier in den Artur-Grenz-Saal eingeladen. Mit Reden und Vorträgen sowie musikalischen Darbietungen wurde in würdevollem Rahmen an dieses Ereignis erinnert.

In seiner Rede erinnerte Bürgermeister Thomas Beckmann eindringlich daran, dass Frieden nie selbstverständlich ist. Die historischen Erfahrungen, insbesondere die dunklen Kapitel des Nationalsozialismus, mahnen uns als Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur rückblickend, sondern auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse und die Zukunft. Der Bürgermeister schlug eine Brücke von den Erinnerungen an den Krieg hin zu den Herausforderungen der Gegenwart: dem Schutz demokratischer Werte, dem zunehmenden gesellschaftlichen Rechtsruck und der Notwendigkeit, politischem Desinteresse und Verrohung aktiv entgegenzutreten.


„Wir leben heute in einer offenen, vielfältigen Gesellschaft, in der wir Meinungen frei äußern können. Doch diese Freiheit muss aktiv verteidigt werden – gegen Intoleranz, gegen Extremismus und gegen das Vergessen“, so Beckmann. Besonders betonte er die Bedeutung des Henri-Goldstein-Hauses als Ort des Erinnerns und Lernens – ein Ort, der Menschen vermittelt, wie wichtig es ist, Frieden zu bewahren.

Historische Einordnungen lieferten Prof. Dr. Karl-Heinrich Pohl mit einem kritischen Blick auf die Nachkriegsentwicklung in Schleswig-Holstein sowie Dr. Karsten Wilke, der über die Geschichte der Kriegsgefangenen im Himmelmoor berichtete. Beide erinnerten daran, wie langwierig die Aufarbeitung der NS-Zeit auch in dieser Region verlief – und wie wichtig eine differenzierte, selbstkritische Erinnerungskultur gerade heute ist.

Veranstaltet wurde die Gedenkstunde vom Quickborner Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus e.V., der zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und regionalen Institutionen begrüßen konnte. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Ensemble der Musikschule Quickborn begleitet. Die bewegenden Stücke – darunter Werke jüdischer und polnischer Künstler, die selbst Opfer des Nationalsozialismus wurden – boten nicht nur einen musikalischen Rahmen, sondern stellten gleichzeitig ein eindrucksvolles Symbol der Mahnung und des Erinnerns dar.

Gerade in einer Zeit, in der weltweit neue Konflikte aufflammen und demokratische Grundprinzipien auch in Europa zunehmend unter Druck geraten, betont Bürgermeister Beckmann in seiner Rede seine klare Haltung: Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeiten – sie müssen in demokratischen Prozessen immer wieder neu errungen und mit persönlicher Haltung verteidigt werden.

Die vollständige Rede von Bürgermeister Thomas Beckmann ist dieser Pressemitteilung beigefügt.



Bildnachweis: Das Reichstagsgebäude in Berlin, vier Wochen nach Kriegsende
No 5 Army Film & Photographic Unit. Hewitt (Sgt) Post-Work: This photograph BU 8573 comes from the collections of the Imperial War Museums.
Dieses von der Regierung des Vereinigten Königreichs erstellte Werk ist gemeinfrei.


Pressemitteilung vom 07.05.2025