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Ergebnisoffenes Gespräch ohne Ergebnisse: Runder Tisch zu Hillwood im Wirtschaftsministerium verlief enttäuschend


Am 1. Dezember 2025 hat im Wirtschaftsministerium des Landes Schleswig-Holstein ein offener Runder Tisch zur geplanten Hillwood-Ansiedlung stattgefunden. Die Stadt Quickborn ist der Einladung frühzeitig gefolgt und hat sich konstruktiv eingebracht. Aus Quickborner Sicht ist der Termin jedoch enttäuschend verlaufen: Weder Hillwood noch der Kreis Segeberg oder die beteiligten Landesministerien haben konkrete Lösungsvorschläge zur Verkehrs- und Genehmigungssituation vorgelegt. Stattdessen ist erwartet worden, dass Quickborn selbst Vorschläge erarbeitet.

„Hillwood und der Kreis Segeberg stehen klar in der Bringschuld – nicht die Stadt Quickborn“, unterstreicht Bürgermeister Thomas Beckmann deutlich. „Wir haben wissenschaftliche Verkehrsgutachten und den Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Schleswig auf unserer Seite und wollen natürlich vermeiden, dass der Verkehr hier kollabiert. Dennoch ist von uns erwartet worden, die Hausaufgaben anderer zu übernehmen. Wir sind weiterhin gesprächsbereit, aber wir werden keinem faulen Kompromiss auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger in der Region zustimmen.“

An dem Termin teilgenommen haben die Staatssekretärin des Wirtschaftsministeriums, Susanne Henckel, der Innenstaatssekretär Dr. Frederik Hogrefe, Mitarbeitende des Verkehrsministeriums, eine Delegation der Stadt Quickborn sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Ellerau, des Kreises Segeberg und der Firma Hillwood.

Erwartungen und Gesprächsverlauf

Nachdem mehrere unabhängige Gutachten belegt haben, dass eine Hillwood-Ansiedlung unweigerlich zu einem Verkehrskollaps führen würde, ist das Oberverwaltungsgericht Schleswig dieser Einschätzung gefolgt und hat einen Baustopp verhängt. Aus diesem Grund kann die Stadt Quickborn davon ausgehen, dass nun diejenigen Beteiligten, die ein Interesse an einem Weiterbau haben, konkrete Lösungsvorschläge vorlegen. Das ist jedoch nicht geschehen. Stattdessen ist Quickborn wiederholt aufgefordert worden, selbst Lösungsideen zu liefern – eine Erwartung, die die Stadt als unangemessen bewertet. Die Verantwortung in dieser Sache liegt eindeutig bei Hillwood und den Genehmigungsbehörden. Die Ministerien haben sich als moderierend verstanden, was Quickborn angesichts der Bedeutung des Projekts für unzureichend hält.

Eigeninitiative der Stadt Quickborn

Quickborn hat sich dennoch konstruktiv eingebracht und eigene Vorschläge gemacht – etwa zur Entlastung der bestehenden Autobahnauffahrt Quickborn oder zur Prüfung einer zusätzlichen Anschlussstelle. Beide Ansätze sind ohne weitere Erörterung mit der Begründung abgelehnt worden, dass hierfür die nicht anwesende Autobahn GmbH des Bundes zuständig sei. Auch der Vorwurf Hillwoods, Quickborn nehme eine grundsätzlich „ablehnende Haltung“ ein, ist von der Stadt klar zurückgewiesen worden.

Bürgermeister Thomas Beckmann hierzu: „Es geht nicht um Ablehnung, es geht um Verantwortung. Ich bin klar pro Wirtschaft, aber nicht um jeden Preis. Die Gutachten sprechen eine deutliche Sprache: Die Straßen, über die Hillwood seinen Schwerlastverkehr leiten möchte – darunter Schulwege, Wohngebiete, die L76 und die Anschlussstelle Quickborn – sind schon heute am Limit. In der aktuellen Situation ist jeder zusätzliche LKW einer zu viel.“

Klare Haltung der Stadt Quickborn und Fazit

Einen Verkehrskollaps wird die Stadt Quickborn nicht hinnehmen. Wissenschaftliche Gutachten und der OVG-Beschluss haben bestätigt, dass die betroffenen Knotenpunkte bereits heute maximal überlastet sind. Dass selbst die Prüfung eines zusätzlichen Autobahnanschlusses oder die Ertüchtigung der bestehenden Anschlussstelle kein Thema sein sollen, ist für Quickborn nicht nachvollziehbar – zumal die Stadt selbst durch die Planung einer neuen Trasse bereits Vorarbeiten geleistet hat.

Das Gespräch hat somit nicht zum erhofften Fortschritt geführt. Immerhin ist ein weiteres Treffen mit Einbindung der Autobahnverwaltung vereinbart worden. Quickborn bleibt gesprächsbereit, erwartet aber, dass Hillwood und der Kreis Segeberg ihrer Verantwortung gerecht werden und tragfähige Lösungen auf den Tisch legen.

Quickborn, 05.12.2025



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