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Bürgerbrief von Bürgermeister Thomas Beckmann für den Februar 2024


Bürgerbrief des Bürgermeisters für den Monat Februar 2024

Liebe Quickbornerinnen und Quickborner,

Quickborns Innenstadt befindet sich im Wandel. Das ist erstmal nichts Besonderes. Seit es Innenstädte gibt, gibt es innerstädtischen Strukturwandel – in Quickborn, in Deutschland und weltweit. In der Nachkriegszeit und den 1950er-Jahren wurden Innenstädte in der Regel so konzipiert, dass Einwohnerinnen und Einwohner ihre Stadt nicht verlassen mussten, um sämtliche Einkäufe zu erledigen. In Fachgeschäften hat man nahezu alle benötigten Waren direkt vor Ort bekommen. Durch die Strahlkraft der Großstädte mit riesigen Einkaufsmeilen und die verbesserte Mobilität in den folgenden Jahrzehnten litten erstmals Klein- und Mittelstädte in Großstadtnähe – wie Quickborn. Fachgeschäfte wurden zu Supermärkten und später zu Discountern, die größte Revolution des Handels aber brachte das Internet. Bereits vor der Corona-Pandemie betrug der Anteil des Online-Handels für viele große Warengruppen annähernd 50%. Die Pandemie hat diesen Strukturwandel erheblich verstärkt. Online-Handel, wirtschaftliche Konzentrationsprozesse sowie gestiegene Bau-, Energie- und Personalkosten verdrängen den Einzelhandel vor Ort. Die deutschlandweite Leerstandsquote beträgt aktuell 20% und liegt damit deutlich über Quickborns Quote.

Wir machen uns nichts vor. Dieser Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten. Die Stadt Quickborn konzentriert sich daher darauf, diesen Wandel zu entschleunigen und vor allem in die richtige Richtung zu lenken. Die Bahnhofstraße könnte zu einem gastronomischen Zentrum der Region mit einem vielfältigen regionalen und internationalen kulinarischen Angebot werden – ergänzt durch spannende Konzepte des Freizeit- und Erlebniseinkaufs und Veranstaltungen wie das Candlelight-Shopping. Der Forumsplatz ist endlich autofrei und soll schon dieses Jahr für diverse Veranstaltungen wie den kreisweiten Fahrradtag, eine Neuauflage des Kürbisschnitzens und den Weihnachtsmarkt genutzt werden. Die Stadtbücherei plant den „Dritten Ort“, die Wirtschaftsförderung und das Innenstadtmanagement erarbeiten gemeinsam mit Gewerbetreibenden und Eigentümern interessante Konzepte zur Belebung der Innenstadt. Bereits heute gibt verschiedenste Angebote und Initiativen – von Einzelgesprächen mit Gewerbetreibenden über Afterwork-Formate und Nachnutzungskonzepte. Für eine Neunutzung des Eulencafés läuft aktuell ein Wettbewerb, in dessen Rahmen ein neues Quickborner Original ermöglicht werden soll.

Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, doch wo Wandel ist, da sind auch Chancen. Und diese Chancen wollen wir nutzen.

Seit Jahresbeginn wird in vielen deutschen Gemeinden und Städten gegen Extremismus demonstriert. Am 4. Februar 2024 hat auch Quickborn ein demokratisches Zeichen gesetzt. Vielen Dank dafür! Trotz schlechter Witterungsverhältnisse und kurzer Vorlaufzeit kamen bis zu 800 Quickbornerinnen und Quickborner auf den Rathausmarkt, um gemeinsam gegen Extremismus und für Freiheit und Vielfalt zu demonstrieren. Auf www.quickborn.de/demo haben wir alle Rede-Beiträge sowie einen Film des bunten Demonstrationsgeschehen bereitgestellt.

Neuigkeiten gibt es auch zu dem geplanten Massenlogistikzentrum der Firma Hillwood in Ellerau. Ein gegen die Baugenehmigung gerichteter Eilantrag der Stadt Quickborn ist am 7. Februar 2024 durch das Verwaltungsgericht Schleswig abgelehnt worden. Trotzdem folgt das Gericht unserer Rechtsauffassung und stellt fest, dass Quickborns Einwände gegen das Mega-Projekt berechtigt sind. Auf dieser Grundlage legen wir gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Beschwerde ein.

Vielen Dank, Ihr Bürgermeister Thomas Beckmann


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